À nos amours

F 1983, 95 min, F/d
Regie: Maurice Pialat
Darst.: Sandrine Bonnaire, Maurice Pialat, Christophe Odent, Dominique Besnehard, Cyril Collard, Jacques Fieschi, Valérie Schlumberger u.a.

Die 16-jährige Suzanne macht in einem Feriencamp, an dem auch ihr älterer Bruder teilnimmt, heimlich ihre ersten sexuellen Erfahrungen. Als sie aus den Ferien zurückkehrt, eröffnet ihr der Vater – von Regisseur Maurice Pialat gespielt –, dass er die Familie verlassen und zu seiner Geliebten ziehen wird. Die Mutter versinkt darob in Depressionen, derweil der Bruder, der schon immer glaubte, auf seine Schwester aufpassen zu müssen, ihr mit zunehmender Gewalttätigkeit begegnet. Suzanne stürzt sich darauf in neue Liebesabenteuer. «À nos amours» ist eine schonungslose  Auseinandersetzung mit dem Erwachsenwerden und den Verunsicherungen einer Generation zwischen jugendlichem Aufbegehren und ersten wilden Versuchen  radikaler Selbstbestimmung. Der Film, dessen Anfangssequenz manchen KritikerInnen als eine der schönsten der Kinogeschichte gilt, wurde 1984 in Frankreich bei den Césars mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Zudem erhielt die damals knapp 17-jährige Sandrine Bonnaire, die in ihrer ersten grossen Rolle zu sehen ist, den Preis als beste Nachwuchsdarstellerin. «Seine Figuren sind sich selbst ein Rätsel, und ihre Menschlichkeit (…) besteht darin, dass sie die Vergeblichkeit eines jeden Lösungsversuches ahnen. Man schaut Maurice Pialats Helden dabei zu, wie sie sich an der Liebe und am Leben versuchen, scheitern, weiterlieben, weiterleben. So wie Sandrine Bonnaire, die ihre unbestimmte Sehnsucht hier mit unzähligen Männern auslebt und am Schluss ins Flugzeug, zu einer weiteren einsamen Affäre, steigt.» www.zeit.de