Sterben

DE 2024, 183 Min., DCP, D, ab 16 Jahren
Regie: Matthias Glasner
Darst.: Corinna Harfouch, Lars Eidinger, Lilith Stangenberg, Ronald Zehrfeld, Robert Gwisdek, Hans-Uwe Bauer, Anna Bederke, Saskia Rosendahl, Nico Holonics u.a.

Lissy und Gerd sind ein Ehepaar in den Siebzigern und beide schwer krank. Lissy leidet an Diabetes und Krebs, wohnt aber noch selbständig in ihrer grossen Wohnung, während Gerd wegen fortgeschrittener Demenz in einem Pflegeheim lebt, aus dem er öfters wegläuft, um bei Lissy aufzutauchen. Die beiden haben zwei erwachsene Kinder: Tom ist Dirigent und probt gerade mit einem Jugendorchester ein Werk mit dem Titel «Sterben», das sein Freund, der depressive Komponist Bernard, geschrieben hat; Ellen ist das schwarze Schaf der Familie. Im Schatten ihres erfolgreichen Bruders taumelt die junge Zahnarzthelferin durch ihre Drogen- und Alkoholabhängigkeit und beginnt eine Liebelei mit ihrem Chef. Während dreier intensiver Filmstunden, unterteilt in fünf Kapitel, entfesselt «Sterben» eine der verrücktesten Familiengeschichten, die in letzter Zeit im Kino zu sehen waren: todtraurig, zum Schreien komisch und überreich an Szenen, die zutiefst existenzielle Fragen aufwerfen. Mit Corinna Harfouch als Lissy, Lars Eidinger als Tom und Lilith Stangenberg als Ellen trumpft «Sterben» mit drei Schauspieler:innen auf, die bis an ihre Grenzen gehen. Der 1965 geborene Matthias Glasner hat rund zwei Dutzend Spielfilme für Kino und Fernsehen realisiert, darunter mehrere Tatort- und Polizeiruf-110-Folgen. Mit «Der freie Wille» (2006) und «Gnade» (2012) war er bereits zwei Mal im Wettbewerb der Berlinale vertreten, wo dieses Jahr auch sein neuer Film «Sterben» zu entdecken war und u.a. mit dem Silbernen Bären für das beste Drehbuch ausgezeichnet wurde; beim Deutschen Filmpreis Anfang Mai war «Sterben» der grosse Favorit und gewann neben dem Haupt- noch drei weitere Preise. Rüdiger Suchsland schreibt auf artechock.de: «Von seinem Titel sollte man sich jedenfalls nicht täuschen lassen: Dieser Film ist trotz seines Titels eine Komödie. Wer ihn zu ernst nimmt und wer überhaupt alles wörtlich nimmt, verfehlt die Ästhetik; verfehlt auch den Spass, den dieser Film machen kann. Mit einigen aussergewöhnlichen Dialogen und eigentümlichen Charakteren, die uns immer wieder an uns selbst erinnern, machen die Schauspieler ‹Sterben› zu einem Erlebnis, das uns einlädt, über unser eigenes Leben nachzudenken.»