Dani, Michi, Renato und Max

CH 1987, 138 Min., DCP, D/Dialekt, nicht eingestuft
Regie: Richard Dindo

Im Juni 1982 kamen in Zürich der 17-jährige Dani und sein gleichaltriger Kollege Michi zu Tode, als sie versuchten, sich auf einem gestohlenen Motorrad einer Polizeikontrolle zu entziehen. Im gleichen Jahr starb auch der junge Autodieb Renato auf diese Weise. In beiden Fällen wurden die beteiligten Polizisten von jeglicher Schuld freigesprochen und den Angehörigen der Toten die Prozesskosten auferlegt. Nicht besser erging es Max, einem Aktivisten der Zürcher Jugendbewegung, der 1980 bei einer Demonstration von einem Polizeiknüppel so schwer verletzt wurde, dass er Monate später an einer Hirnblutung starb. In drei Kapiteln rekonstruiert Richard Dindo diese «Unfälle» in Form einer «kriminalistischen Enquete», lässt Angehörige und Augenzeug:innen den Hergang der Ereignisse erzählen und vermittelt so das Bild einer bleiernen Zeit in Zürich nach der Niederschlagung der 1980er-Jugendunruhen. Von der damaligen Filmkommission für den Zürcher Filmpreis vorgeschlagen, verweigerten die Regierungen von Stadt und Kanton die Auszeichnung mit der Begründung, Dindo «stelle Ursachen und Auswirkungen der Zürcher Unruhen einseitig und verzerrt dar». Ganz anders sah dies die Jury des internationalen Filmkritikerverbandes (FIPRESCI), die «Dani, Michi, Renato und Max» an der Berlinale von 1988 auszeichnete.