Max Haufler, «Der Stumme»

CH 1983, 90 Min., DCP, D/Dialekt, nicht eingestuft
Regie: Richard Dindo

Max Haufler war Maler, Filmregisseur und – obwohl er die Schauspielerei hasste – als Schauspieler sehr erfolgreich. Er prägte den Schweizer Film der 1940- und 1950er-Jahre und spielte in Werken von Kurt Früh, Franz Schnyder, Leopold Lindtberg und sogar in Orson Welles’ «Der Prozess» mit. Sein Traum war es, eigene Spielfilme zu drehen. Doch nach seinem Zirkusfilm «Menschen, die vorüberziehen» (1942) konnte er nie mehr einen Film in eigener Regie realisieren. Mit Otto F. Walters Roman Der Stumme glaubte er 1960 einen geeigneten Stoff gefunden zu haben. Vergeblich suchte Haufler nach einer Finanzierung, 1965 nahm er sich das Leben. Richard Dindo macht sich 18 Jahre später diese Geschichte zu eigen und führt eine doppelte Ermittlung durch: Er filmt die Tochter Janet Haufler auf der Suche nach Spuren ihres Vaters und findet ihn in seinen Filmrollen. Und er inszeniert Fragmente des Romans, in denen Janet Haufler die Rolle des stummen Sohnes spielt. Vielen gilt «Max Haufler, ‹Der Stumme›» als Dindos schönster Film. Martin Schlappner schrieb anlässlich der Premiere in der NZZ: «Formal ist dieser Film ein Meisterstück. Die filmische Lektüre des Stummen bringt Bilder bei, die dem Text als Erweiterung dienen und dem Zuschauer einen Freiraum für die Entfaltung eigener Gefühle schaffen.»