Max Frisch, Journal I-III

CH/BRD/AT 1981, 122 Min., Digital SD, D/E/d, nicht eingestuft
Regie: Richard Dindo

Max Frisch ist eine wichtige Figur im Schaffen von Richard Dindo, für den Sprache und Literatur von grosser Bedeutung sind. Zwei Werken seines «intellektuellen Übervaters» (Martin Walder) hat Dindo Filme gewidmet: Montauk und Homo Faber. In «Max Frisch, Journal I–III», einer filmischen Lektüre der Erzählung Montauk, reist der Regisseur an die Schauplätze des Buches: das Hotel in der Fifth Avenue, eine kleine Trattoria, das Fischrestaurant Sweet und der Strand in Montauk, wo Frisch im Mai 1974 ein Wochenende mit einer jungen Verlagsangestellten verbrachte, die er als Lynn literarisch verewigt hat. Dindo nähert sich dem Autor, der nur in Archivaufnahmen zu sehen ist, über die vier Frauen an, die in Montauk eine Rolle spielen: Käte Schnyder-Rubensohn, mit der er einst verlobt war, die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann, mit der er vier Jahre in Rom lebte, seine spätere Ehefrau Marianne Oehler und die geheimnisvolle Lynn. Dindo montiert eigene Aufnahmen, Fotos, Ausschnitte aus einem von Frisch selbst gedrehten Super-8-Film mit Lynn am Meer, Szenen aus dem Frisch-Stück Triptychon, seine Rede über die Heimat am Zürcher Schauspielhaus, seine Begegnung mit Bertolt Brecht und Szenen aus Rom mit Ingeborg Bachmann zu einem berückenden Essay über den verehrten Autor und einem wichtigen Zeugnis der Max-Frisch-Rezeption.