Àma Gloria
Regie: Marie Amachoukeli-Barsacq
Darst.: Louise Mauroy-Panzani, Ilça Moreno Zego, Arnaud Rebotini, Abnara Gomes Varela, Fredy Gomes Tavares, Domingos Borges Almeida, Marc Lafont u.a.
Die sechsjährige Cléo lebt allein mit ihrem verwitweten Vater. Betreut und aufgezogen wird sie vom kapverdischen Kindermädchen Gloria; die beiden verbindet eine geradezu komplizenhafte Beziehung. Doch eines Tages erhält Gloria die Nachricht vom Tod ihrer Mutter. Nun muss sie zurück, um sich um ihre eigenen Kinder zu kümmern, die sie auf der Insel zurückgelassen hat. Cléo fällt die Trennung sehr schwer, doch ihr Vater verspricht, dass sie nach Kap Verde darf, um Gloria wiederzusehen. Dort kommt es denn auch zu einem glücklichen Wiedersehen, allerdings überschattet von dem Wissen, dass es nur für ein paar Wochen ist … Die französisch-georgische Regisseurin und Drehbuchautorin Marie Amachoukeli-Barsacq widmet ihren ersten, autobiografisch inspirierten Langspielfilm unter ihrer alleinigen Regie ihrer verstorbenen Nanny. Vor zehn Jahren gewann sie als Co-Regisseurin mit «Party Girl» in Cannes die Camera d’Or, den Preis für den besten Erstlingsfilm. 2023 eröffnete sie mit ihrem neuen Film die renommierte Semaine de la Critique. Die Magie von «Àma Gloria» rührt in erster Linie von den beiden Laiendarstellerinnen her, der strahlend souveränen Kapverdin Ilça Moreno Zego und der kleinen Louise Mauroy-Panzani. Diese ist ein Naturtalent. Hinreissend spielt sie eine ganze Palette von Gefühlen, ihre anrührende Darstellung ist das Herzstück des Werks. Guillemette Odicino schreibt auf télérama.fr: «Man fragt sich, wie Marie Amachoukeli es schafft, die Essenz einer Kindheit und die Substanz einer bedingungslosen Bindung so bewegend einzufangen. Jedes einzelne Bild dieses hochsensiblen Films strahlt Liebe in ihrem berührendsten Ausdruck aus. Gloria führt Cléo über ihre Insel, bringt ihr das Schwimmen bei, führt sie zu ihrem bescheidenen Zuhause, wo ihr Sohn, der ohne sie aufgewachsen ist, sie ablehnt, während ihre Tochter kurz vor der Geburt steht. Es ist eine Liebesgeschichte in kommunizierenden Gefässen: Die Frau, die Cléo nur für sich will, wird Grossmutter, und das kleine Mädchen wird sich den Tod dieses Babys wünschen, weil es dachte, das Schlaflied, das Gloria immer gesungen hatte, sei nur für seine Ohren reserviert. So ist ‹Àma Gloria› auch eine zarte Hommage an alle Migrantinnen, die dafür bezahlt werden, ihre Familien zum Wohle anderer zu verlassen.»