La Fille de son père
Regie: Erwan Le Duc
Darst.: Nahuel Pérez Biscayart, Céleste Brunnquell, Maud Wyler, Mercedes Dassy, Mohammed Louridi, Alexandre Steiger, Camille Rutherford, Philippe Quesne u.a.
Étienne ist gerade mal zwanzig Jahre alt, als er sich Hals über Kopf in Valérie verliebt, und kaum älter, als ihre gemeinsame Tochter Rosa zur Welt kommt. Als Valérie beide kurz nach der Geburt verlässt, beschliesst er, kein Drama daraus zu machen. Mit überbordender Energie und liebevollem Enthusiasmus zieht er Rosa alleine gross und baut ihnen ein glückliches Zuhause auf, in dem sie sich auf Augenhöhe begegnen und ohne Tabus über alles sprechen können. Sechzehn Jahre später, als Rosa an der Kunsthochschule in Metz angenommen wird und im Begriff ist, das Nest zu verlassen, fällt die anstehende Trennung Vater wie Tochter schwerer, als sie sich eingestehen wollen. Da glaubt Étienne eines Tages in einer Fernsehreportage über Portugals Surfparadiese Valérie auf dem Bildschirm zu erkennen, und die Vergangenheit holt ihn ein … Mit ähnlich überbordendem Ideenreichtum wie sein Protagonist und mit poetischer Leichtigkeit gelingt Regisseur Erwan Le Duc in seinem zweiten Spielfilm eine ebenso zärtlich-berührende wie bezaubernd-verspielte Vater-Tochter-Geschichte, die nach ihrer Weltpremiere letztes Jahr in Cannes zu so euphorischen Kommentaren hinriss wie: «Buster Keaton und Kaurismäki haben einen französischen Cousin!» (Sophie Grassin, Le Nouvel Obs). Und auch Sebastian Seidler schwärmt auf Kino-Zeit: «Regisseur Erwan Le Duc legt seine Vater-Tochter-Geschichte als intensives Ringen zwischen Komödie und Melodram an und zersprengt den Realismus in seine Einzelteile. Ziemlich einzigartig! Sein Stil erinnert an eine Mischung aus der anarchistischen Verspieltheit und Spontanität der Nouvelle Vague und der neurotischen Naivität eines Michel Gondry. (…) Étienne könnte der Feder des französischen Regiekollegen entsprungen sein: Der überbehütende Vater und Fussballtrainer einer Amateurmannschaft will sich dem Leben nicht wirklich stellen, bleibt eher ein erwachsenes Kind. Doch die Figuren sind ohnehin Nebensache: Erwan Le Duc hat einen Film gedreht, der ständig die Register wechselt. Da folgt Slapstick auf Drama und Musikvideo auf Sketch. Das ist unberechenbar, herrlich expressiv und vor allem nicht psychologisierend. Ach, würden doch nur mehr Filme ihre Geschichten in derart mitreissende, tanzende und berührende Bilder verwandeln.»