Réduit
Regie: Leon Schwitter
Darst.: Peter Hottinger, Dorian Heiniger
Michael fährt mit seinem zwölfjährigen Sohn Benny in die Berge. Nach einem längeren Fussmarsch gelangen die beiden zu einer einsam gelegenen Hütte. Während der Junge glaubt, es handle sich um ein Abenteuer, von dem man am nächsten Tag wieder nach Hause zurückkehrt, ist für den Vater klar: Er wird mit seinem Sohn der feindlichen Zivilisation für immer den Rücken zukehren. Der 1994 in Lenzburg geborene Leon Schwitter konfrontiert in seinem preisgekrönten Erstling, 2021 in den Urner Bergen gedreht, den alten Schweizer Mythos vom Rückzugsort in die Alpen bildgewaltig mit den Zukunftsängsten unserer Wohlstandsgesellschaft. Giorgia Del Don schreibt auf Cineuropa: «Mit seiner Vielzahl an angedeuteten Szenen, Bildern und Situationen, die sich abseits der Kamera abspielen, schafft Leon Schwitter eine Atmosphäre, die manchmal an Hanekes Meisterwerke erinnert. Und während Vater Michael glaubt, dass er seinen Sohn Benny in einen ‹echten› Mann verwandeln sollte, indem er ihm beibringt, wie man jagt, schiesst und ein gutes Bier trinkt, ist es letztendlich Benny, der Michael durch Mitgefühl rettet. Mit grosser Sachkenntnis schildert der Regisseur einen Generationenkonflikt und zeigt, wie glücklich wir uns schätzen können, dass sich die Gesellschaft verändert – und das nicht nur zum Schlechteren.»