Everybody Hates Johan
Regie: Hallvar Witzø
Darst.: Pål Sverre Hagen, Ingrid Bolsø Berdal, Ine F. Jansen, Ingunn Beate Øyen, Trond-Ove Skrødal, Vee Vimolmal, Hermann Sabado, Jon Brungot u.a.
Johan Grande erblickt das Licht der Welt in Titran, einem kleinen Dorf auf der westnorwegischen Insel Frøya. Die Landschaft ist karg und rau wie ihre Bewohner:innen, die die Familie Grande nie wirklich akzeptiert haben. Das hängt auch mit der ungewöhnlichen Leidenschaft des kommunistischen Ehepaars zusammen: Sie lieben Sprengungen. Im Zweiten Weltkrieg jagten Johans Eltern Brücken in die Luft, um den deutschen Besatzer:innen das Leben schwer zu machen. Unglücklicherweise sprengten sie sich bei einem ihrer ehrenvollen Einsätze eines Tages selbst in die Luft und machten damit ihren kleinen Sohn zum Waisen. Doch im verschlossenen, wortkargen Johan lebt die Begeisterung seiner Eltern für Explosionen weiter. Diese geben ihm Halt, ebenso wie die Liebe zu seiner Heimat, seinem Wildpferd Ella und dem Nachbarsmädchen Solvor. Gemeinsam erproben er und Solvor Zündkörper und zaghaft auch die erste Liebe, bis es zu einem explosiven Zwischenfall kommt. Johan muss daraufhin wegziehen, doch nachdem er als erfolgreicher Sprengmeister mehrere Jahre in den USA verbracht hat, kehrt der hünenhafte Mann in seine alte Heimat zurück. Die Wiedersehensfreude beschränkt sich allerdings auf seine fürsorglichen Pflegeeltern. Selbst Solvor zeigt ihm die kalte Schulter. Doch Johan, der unverdrossen an das Gute glaubt, gibt so schnell nicht auf. Mit Geschenken und einem Heiratsantrag will er seine Jugendliebe wieder für sich gewinnen … «Everybody Hates Johan», die Geschichte eines liebenswürdigen Einzelgängers, der einem ans Herz wächst, verbindet auf charmante Weise schwarzen Humor und Feingefühl. Der sehenswerte Film wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf und wurde an den Nordischen Filmtagen in Lübeck mit dem Publikumspreis geehrt. Oliver Armknecht schreibt auf Film-Rezensionen: «Die Tragikomödie um einen Aussenseiter ist ein schöner Geheimtipp, der inmitten der Trümmer Schönheit findet, ohne dabei kitschig zu werden.» Und Dietmar Kanthak meint in epd Film: «Pål Sverre Hagen erschafft als Johan einen Charakter, der in seinen zwei Metern Körpergrösse eine unerwartete Zärtlichkeit verbirgt und einen naiven Optimismus zum Ausdruck bringt wie in einer der schönsten Szenen des Films, dem Speeddating auf Frøya.»