Captives

FR 2023, 111 Min., DCP, F/d, ab 14 Jahren
Regie: Arnaud des Pallières
Darst.: Mélanie Thierry, Josiane Balasko, Yolande Moreau, Marina Foïs, Carole Bouquet u.a.

Paris, 1894. Fanni lässt sich auf der Suche nach ihrer Mutter freiwillig in die psychiatrische Klinik «Hôpital de la Salpêtrière» einliefern. Dort muss sie erfahren, dass die Diagnose «geisteskrank» oft dafür missbraucht wird, viele ihrer Leidensgenossinnen von der Gesellschaft wegzusperren, weil sie in irgendeiner Weise «unbequem» sind. Bei Fannis Ankunft bestimmen die Vorbereitungen zum jährlichen grossen Ball, an dem sich auch die Pariser Bourgeoisie vergnügt, den Klinikalltag. Dadurch bietet sich ihr eine Chance zur Flucht … «Captives» von Arnaud des Pallières («Michael Kohlhaas») vereint mit Mélanie Thierry, Carole Bouquet, Josiane Balasko und Yolande Moreau einige der besten französischen Schauspielerinnen verschiedener Generationen. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten. So war der «Bal des folles» im 19. Jahrhundert eine Attraktion der berühmten Salpêtrière, wo der Neurologe Jean-Martin Charcot seine heute revidierten Untersuchungen zur weiblichen Hysterie betrieb und auch Sigmund Freud einen Studienaufenthalt verbrachte. Auch die Aufseherin «Bobotte» (Marguerite Bottard) und die Pianistin Hersilie Rouÿ, die in ihrer Autobiografie Mémoires d’une aliénée die damaligen Zustände in der Psychiatrie anprangert, sind historische Figuren. Françoise Delbecq schreibt in der Elle: «Ein fesselnder Ensemblefilm mit einer starken Besetzung.»