Naître Svetlana Staline

CH 2023, 80 Min., DCP, F/d, ab 16 Jahren
Regie: Gabriel Tejedor

Wie lebt man als Tochter eines Monsters? Mit dieser Frage schlug sich Swetlana Allilujewa Stalin (1926–2011) Zeit ihres Lebens herum. Sie war das jüngste Kind des sowjetischen Staats- und Parteichefs Josef Stalin aus dessen zweiter Ehe mit seiner 22 Jahre jüngeren Sekretärin Nadeschda Allilujewa. Als Swetlana sechs Jahre alt war, erschoss sich ihre Mutter – just am 9. November 1932, dem 15. Jahrestag der Oktoberrevolution. Als einzige Tochter war Swetlana der Liebling ihres Vaters, erst als junge Erwachsene kühlte sich das Verhältnis ab. Als sich Swetlana zum ersten Mal verliebt, verbannt Stalin ihren Liebsten, den jüdischen Filmregisseur Alexei Kapler, für zehn Jahre in ein Straflager nach Sibirien. Auch nach Stalins Tod 1953 bleibt Swetlana eine Gefangene des Systems, das ihr Vater geschaffen hat. Erst 1967, mitten im Kalten Krieg, gelingt es ihr, auf der US-Botschaft in Neu-Delhi Asyl zu beantragen. Sie lässt ihr Land und ihre beiden Kinder zurück, flieht über die Westschweiz in die USA und wird fortan von Geheimdiensten und den Medien regelrecht gejagt. Mit seltenem Archivmaterial und einer raffinierten Animation erzählt der Genfer Regisseur Gabriel Tejedor vom Schicksal einer Frau, die ein ganzes Leben lang auf der Suche nach Freiheit war.