Electric Fields
Regie: Lisa Gertsch
Darst.: Michael Neuenschwander, Sophie Hutter, Ole Eisfeld, Nicolas Rosat, Julia Jentsch, Dagna Litzenberger Vinet, Sabine Timoteo, Jasmin Mattei, Antonia Scharl u.a.
«Electric Fields» erzählt in sechs Episoden Geschichten von Menschen, deren Alltag plötzlich aus den Fugen gerät. Die titelgebenden «elektrischen Felder» sind pure Magie, unsichtbare Kraftfelder, die physikalische Grenzen aufheben und dem Unerklärlichen Raum geben: ein Transistorradio, das Tote zum Leben erweckt, eine Glühbirne, die permanent leuchtet, ein skurriles Bewerbungsgespräch, ein Mann, der im Wald spurlos verschwindet, ein Garten, in dem die Zeit eigenen Gesetzmässigkeiten gehorcht, ein heimliches Liebespaar und ein Gespräch zwischen Freundinnen, das Raumgrenzen überwindet. Mit ihrem Erstlingswerk «Electric Fields» sorgte die 1992 in Bern geborene Filmemacherin Lisa Gertsch am 45. Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken für Furore und holte sich gleich drei Auszeichnungen: für den besten Spielfilm, den Fritz-Raff-Drehbuchpreis und den Preis der Filmkritik. Der berückende Schwarz-Weiss-Episodenfilm war die Abschlussarbeit ihres Filmstudiums an der ZHdK, wo sie seit 2023 als Dozentin für Drehbuch tätig ist. Lisa Gertsch sagt über ihren Film: «Ich schrieb und drehte die sechs Episoden abwechselnd über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren hinweg. So wurde der Film zu einem Teil meines Alltags und entwickelte eine erzählerische Eigendynamik. Es wuchs eine Welt heran, in der sich die Figuren einem Wahn hingeben und in der sie zugleich der Verrücktheit ihrer Normalität entkommen.» Die Jury des Festivals fand dafür lobende Worte: «Mit traumwandlerisch sicherer Ästhetik und inszenatorischer Präzision schafft dieser Film eine zeitlose Welt: ein magisches Universum voller Einzelgänger, Suchender und Liebender, in denen wir uns wiedererkennen und auf die er voller Zärtlichkeit und Humor blickt. (…) In einer tragisch-komischen, sehnsuchtsvollen Atmosphäre erzählt er überraschend und zauberhaft verspielt von Liebe und Vergänglichkeit, von Sehnsucht und Einsamkeit, vom Entstehen und Vergehen von Verbindungen, von Transzendenz, Natur und Tod. Dabei wird er zu einer Symphonie des Lebens selbst.»
Die Premiere am 20. Juni findet in Anwesenheit der Regisseurin Lisa Gertsch und des Schauspielers Michael Neuenschwander statt. Das Gespräch führt Emanuel Tandler.