Zur Sache, Schätzchen
Regie: May Spils
Darst.: Werner Enke, Uschi Glas, Henry van Lyck, Inge Marschall, Helmut Brasch, Rainer Basedow u.a.
Mit lässigem Humor und beiläufiger Eleganz erzählt die Regisseurin vom jungen Tunichtgut Martin in München, der am liebsten in seinem Bett herumfläzt und sich jeglicher Anstrengung konsequent verweigert. Neuen Schwung kommt in sein Leben, als er im Schwimmbad Barbara (die blutjunge Uschi Glas) begegnet und es mit der Polizei zu tun bekommt. Die federleichte Komödie der erst 26-jährigen Regisseurin May Spils war 1968 der Überraschungshit des Jahres. Wie kein anderer deutscher Film brachte er den Zeitgeist und das Lebensgefühl junger Menschen zum Ausdruck, die die von der Gesellschaft vorgegebenen Lebensentwürfe und Verhaltensmuster ablehnten und nach Freiräumen und Individualität suchten. Spielerisch und mit nichts als ein paar witzigen Bemerkungen setzt «Zur Sache, Schätzchen» die Regeln der Gesellschaft ausser Kraft. Spass haben im Revolutionsjahr war die Devise dieses Werks, und Spass garantiert diese umwerfend witzige, intelligente und temporeiche Komödie noch immer. Das Berliner Zeughauskino schreibt: «Über diese Komödie kann man heute noch schallend lachen. Sie ist ein Affront gegen die selbstgerechte Nachkriegsgesellschaft und Wirtschaftswunderideologie, gegen die Sexwelle und die selbstgefällige Film- und Pop-Szene Münchens.» Ein hinreissendes Vergnügen!