Wild Tales (Relatos salvajes)

ARG/SP 2014, 122 min, DCP, O/d-f
Regie: Damián Szifrón
Darst.: Liliana Ackerman, Luis Manuel Altamirano García, Alejandro Angelini, Damián Benítez, Cristina Blanco, Gustavo Bonfigli u.a.

Ein verhasster Musikkritiker reist in einem Flugzeug, als sich herausstellt, dass alle Insassen schon einmal mit ihm zu tun hatten; eine Serviceangestellte eines einsamen Autobahnrestaurants erkennt in ihrem einzigen Gast jenen Politiker, der einst ihren Vater in den Selbstmord trieb; ein Fahrer einer Luxuskarosse zeigt einem langsam einen Rosthaufen chauffierenden Mann auf einer einsamen Landstrasse den Stinkefinger und erleidet wenig später eine Panne; ein Sprengmeister in Buenos Aires wird wegen Falschparkierens von den Behörden so sehr schikaniert, dass er zu drastischen Massnahmen greift; ein Provinzfürst will den von seinem Sohn verursachten Unfall mit Todesfolge dadurch regeln, dass der Gärtner die Schuld gegen hohe Bezahlung auf sich nimmt; eine Braut erkennt an ihrer pompösen Hochzeit, dass ihr Bräutigam eine frühere Geliebte nicht nur zur Feier eingeladen hat, sondern auch heftig mit ihr flirtet. «Pasternak», «Die Ratten», «Der Stärkere», «Bömbchen», «Der Vorschlag», «Bis dass der Tod uns scheidet» lauten die Titel der sechs «Wild Tales» dieses Episodenfilms um Wut, Ausrasten und Rache. Der zuvor international kaum bekannte Argentinier Damián Szifrón erntete dafür 2014 in Cannes Lachstürme, Szenenapplaus und am Ende eine zehnminütige Standing Ovation. Sein von den Gebrüdern Agustín und Pedro Almodóvar koproduzierter Film wurde danach in Argentinien zum erfolgreichsten einheimischen Film aller Zeiten. «Nicht wenige Leute werden Damián Szifrons mitleidlosen Blick verurteilen, den er auf seine bedauernswerten Figuren wirft. Aber das spielt keine Rolle bei diesem hoch talentierten Cineasten, einem wahren ‹animal de ciné›. Spielend schafft er es, verrückteste und unwahrscheinlichste Situationen glaubhaft zu machen und die darin agierenden Leute zu Monstern werden zu lassen (…) in einem Film, der in Minuten mehr Ideen hat als viele andere argentinischen Filme der jüngeren Zeit in Jahren.» Diego Batlle, La Nación, Argentinien