Thomas Hirschhorn – Gramsci Monument
Regie: Angelo Alfredo Lüdin
Mitw.: Thomas Hirschhorn, Erik Farmer, Clyde Thompson, Bewohner der Sozialbausiedlung Forest Houses, Bronx, New York u.a.
Thomas Hirschhorn, einer der eigenständigsten Schweizer Künstler von Weltrang, hinterfragt und verweigert sich mit seinen Arbeiten immer wieder dem traditionellen Kunstbetrieb. Er macht Kunst politisch, um bestehende Konfliktzonen und die dazugehörenden Zusammenhänge sichtbar zu machen. Er verwendet ausschliesslich billige Materialien wie Klebeband, Packpapier, Sperrholz etc. und wählt als Standort für seine Arbeiten bevorzugt den öffentlichen Raum und nicht die etablierten Museums- oder Galerieräume. 2013 baut Thomas Hirschhorn auf Einladung der renommierten Dia Art Foundation in Forest Houses, einer Sozialbausiedlung in der New Yorker Südbronx, das Gramsci-Monument, eine Hommage an den italienischen Politphilosophen und Kommunisten Antonio Gramsci. Zusammen mit den Bewohnern des Viertels beginnt Hirschhorn mit der Umsetzung seines Projekts – bei einigen ist es der erste bezahlte Job in ihrem Leben überhaupt. Gegenseitige Provokationen und Probleme sind programmiert, denn Hirschhorns absolute Hingabe an die Kunst sieht sich mit der von Armut und Arbeitslosigkeit geprägten Realität der Bewohner konfrontiert. Wie schon das Bataille-Monument an der documenta 11 in Kassel 2002 ist das neue Gramsci-Monument mit einem kleinen Museum über den Namensgeber, einer Radiostation, einer Bibliothek, Internet-Arbeitsplätzen und einem Restaurant ausgerüstet. Ein Ort, der Raum bietet für Wissen, Information und Diskussion, Verbindungen ermöglicht und Bezüge und Ideen schafft. So wird das Gramsci-Monument einen Sommer lang zum Treffpunkt für die Bewohner des Viertels und für auswärtige Besucher.
Premiere in Anwesenheit des Regisseurs Angelo Alfredo Lüdin.