Mitten ins Land

CH 2014, 90 min, DCP, Dialekt
Regie: Norbert Wiedmer und Enrique Ros
Mitw.: Pedro Lenz, Yolanda Biefer, Dolores Linggi, Volkan Inler, Jeannine Kiefer, Cédric Wermuth, Marcel Hotz u.a.

Spätestens seit dem Grosserfolg mit «Der Goalie bin ig» und der Verfilmung dieses Dialektromans durch Sabine Boss ist der Name des Schriftstellers, Kolumnisten und Slam-Poeten Pedro Lenz in aller Munde. Der aus Langenthal gebürtige und in Olten lebende Literat und Sprachkünstler ist im Schweizer Literaturbetrieb eine singuläre Erscheinung. Wie kaum ein anderer schaut er dem Volk aufs Maul und bezieht seine Einfälle ganz aus dem Alltagsleben einfacher Leute. Und mit seinem Wohnsitz im ersten Stock des Restaurants «Flügelrad» beim Bahnhof Olten befindet Lenz sich buchstäblich «Mitten im Land», ist Olten doch Kilometer Null des Eisenbahnnetzes der Schweiz. So spielen denn auch Bahnfahrten, Fussballspiele und das Innenleben des «Flügelrad» eine herausragende Rolle im Dokumentarfilm von Norbert Wiedmer und Enrique Ros. «Mitten ins Land» macht das Universum von Pedro Lenz durch Bilder, Geräusche und Töne sinnlich erfahrbar – aber auch ihm nahestehende Menschen (z. B. Cédric Wermuth, Ex-Juso-Chef und Nationalrat, oder Volkan Inler, Arbeiter im Werkhof Olten und Bruder von Nati-Spieler Gökhan Inler) kommen ausführlich zu Wort. Der 1953 geborene Norbert Wiedmer ist seit seinem Filmporträt über Bruno Ganz «Behind Me» (2002) Berns bekanntester Dokumentarfilmer; er gewann schon mehrmals den Berner Filmpreis. 2009 realisierte er mit Peter Guyer «Sounds and Silence – Unterwegs mit Manfred Eicher», der im selben Jahr auf Locarnos Piazza Grande lief. Co-Regisseur Enrique Ros, gebürtiger Katalane und hauptberuflich Literaturdozent an der Uni Bern, hat mit Norbert Wiedmer schon mehrfach zusammengearbeitet. «Mitten ins Land» ist der dritte gemeinsame Dokumentarfilm der beiden – ein Film, der als Literatenporträt und Streifzug durch eine für die Schweiz charakteristische Gegend seine ganz eigene Poesie entwickelt.

 

Die Vorstellung vom 14. Februar findet in Anwesenheit von Pedro Lenz und des Regisseurs Norbert Wiedmer statt.