Homo faber (drei Frauen)
Regie: Richard Dindo
Darst.: Marthe Keller, Daphné Baiwir, Amanda Barron
Der Schweizer Ingenieur Walter Faber fliegt nach Südamerika, doch sein Flugzeug muss in Mexiko notlanden. Später besucht er seine Geliebte Ivy in New York, muss jedoch erkennen, dass nichts mehr ist wie früher, und so trennt er sich von ihr. Faber reist mit dem Schiff zurück nach Europa und lernt auf der Überfahrt die junge Studentin Elisabeth, von ihm Sabeth genannt, kennen. Er ist hingerissen von dieser Frau, die dreissig Jahre jünger ist als er und die ihn an seine Jugendliebe Hanna erinnert. Später in Paris trifft Faber zufällig wieder auf Sabeth. Er kann sie überzeugen, mit ihm eine Reise nach Avignon, Rom und Athen zu unternehmen, sie werden ein Paar – doch nur für kurze Zeit. Richard Dindo hat aus Max Frischs 1957 erschienenem Roman eine Literaturverfilmung der besonderen Art geschaffen: drei Porträts von drei Frauen in einem ganz auf das Wesentliche reduzierten Filmessay. «Homo faber (drei Frauen)» besteht fast ausschliesslich aus den sich stumm von Richard Dindos Kamera – die die Position des nie im Bild erscheinenden Faber einnimmt – beobachteten Frauen. Dazu liest in dieser «filmischen Lektüre des Romans von Max Frisch», wie Richard Dindo seinen Film im Untertitel nennt, die Off-Stimme von Christian Kohlund ausgewählte Passagen des Buches: eine so faszinierende wie nachhaltig irritierende Seh- und Hörerfahrung. «Richard Dindo überzeugte mit dieser neuesten Auseinandersetzung mit Max-Frisch-Texten, einem aus Stills und Bildsequenzen komponierten Essay. Der 70-jährige Filmautor, der anlässlich der Premiere (in Locarno 2014, Anm. Kinok) erklärte, er sei zu alt, um noch zu lernen, sich etwas verbieten zu lassen – eine Förderkommission hatte ihm nahegelegt, nicht selbst die Kamera zu führen –, hat sich einen rebellischen Geist bewahrt, von dem sich die Generation der heute 30- bis 40-jährigen Regisseure ein Stück abschneiden könnte.» Bettina Spoerri, NZZ
Die Vorstellung vom 25. Februar findet in Anwesenheit des Regisseurs Richard Dindo statt. Das Gespräch führt der Filmemacher This Lüscher. Weitere Vorstellungen im März.