Die Böhms – Architektur einer Familie
Regie: Maurizius Staerkle-Drux
Mitw.: Gottfried Böhm, Elisabeth Haggenmüller, Peter Böhm, Paul Böhm, Stephan Böhm u.a.
Gottfried Böhm gehört zu den bedeutendsten deutschen Architekten der Nachkriegszeit. 1955 übernahm er das Büro seines Vaters Dominikus Böhm nach dessen Tod und baute – gemäss der Tradition des Büros – zunächst vor allem Kirchen, die sich durch eine ausdrucksvolle, an den Expressionismus anknüpfende Formensprache auszeichnen. 1986 wurde ihm der renommierte Pritzker-Preis verliehen. «Trotz der intensiven Zwiesprache mit der Baugeschichte gelingt es Böhm, ein autonomes Formenrepertoire zu entwickeln und seine Arbeiten von Anpassung und Historismen freizuhalten», lautet eine Einschätzung des deutschen Architekturkritikers und Architekturhistorikers Falk Jaeger. Inzwischen ist Gottfried Böhm 94 Jahre alt und selbst Patriarch einer Architektendynastie, zu der seine Söhne Stephan, Peter und Paul gehören. Er arbeitet noch täglich an den Planungs- und Konstruktionsvorhaben des Büros mit und zeichnet seine Entwürfe immer noch von Hand. Seine verstorbene Frau Elisabeth Haggenmüller, ehemalige Studienkollegin und selbst Architektin, war zeitlebens seine wichtigste Ratgeberin. Mit ihrem Tod verlieren die Böhms ihr emotionales Zentrum. Seit die Söhne versuchen, mit Prestigebauten aus dem Schatten des Vaters zu treten, wurden aus den Brüdern berufliche Konkurrenten. Wie der Titel des Films impliziert, geht es dem Regisseur Maurizius Staerkle-Drux vor allem um das Aufzeigen dieses Beziehungsnetzes. Er ist durch seine Kölner Verwandtschaft der Familie Böhm seit Langem freundschaftlich verbunden: «Mich interessierte von Anfang an, wie das Familien- und Arbeitsleben bei den Böhms nahezu grenzenlos ineinander verschmilzt. Über mehr als zwei Jahre hinweg habe ich mit ihnen in Köln zusammengelebt und den Film gedreht. Dabei wollte ich das Persönliche hinter den Fassaden entdecken und zeigen, dass in diesen mächtigen Bauten Emotionen zum Ausdruck kommen.» Maurizius Staerkle-Drux
Die Premiere findet in Anwesenheit des Regisseurs Maurizius Staerkle-Drux statt, der in seinen Film einführt.