Broken Land

CH 2014, 75 min, DCP, O/d-f
Regie: Stéphanie Barbey und Luc Peter, künstlerische Mitarbeit: Peter Mettler
Mitw.: Richard Hodges, Zack Taylor, John Ladd, Robin und John Warren, Stoney, Roadrunner, Glenn Spencer, Bruce Anderson u.a.

Zwischen 2006 und 2010 liessen die US-Regierungen Bush und Obama die 3200 Kilometer lange Grenze zu Mexiko durch einen massiven Grenzzaun befestigen. Dieser präsentiert sich in der näheren und weiteren Umgebung bewohnter Gebiete als bis zu acht Meter hohe Mauer, die immer weiter auch in entlegene Wüstengebiete hineinwächst, wo zuvor nur Stacheldraht oder ein Maschendrahtzaun die Menschen am Grenzübertritt hinderte. Das Westschweizer Regieduo Stéphanie Barbey/Luc Peter, das schon seit langem zusammenarbeitet und 2007 den Dokumentarfilm «Magic Radio» über Radioprojekte in Niger realisierte, hat sich nach Arizona begeben, um dort das Leben im Schatten der Grenze auf US-amerikanischer Seite zu dokumentieren. Dabei rücken sie sieben Grenzlandbewohner ins Zentrum, zeigen Leute, die sich paranoid verhalten und sich im Krieg wähnen, während andere bestürzt einen Krieg konstatieren, der sich gegen sie richtet. Unterstützt von einigen spektakulären Aufnahmen, die Peter Mettler beisteuerte, und begleitet von einer Tonspur von Franz Treichler (The Young Gods), ist «Broken Land» ein beklemmender Dokumentarfilm über eines der zentralen Probleme der Gegenwart. «Sich einschliessen, sich verbarrikadieren – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn – Grenzzäune hochziehen, Verbindungen kappen. Und was ist das Resultat? Man hat mehr Angst als zuvor. (…) Die einzigen Spuren der Immigranten, die man in ‹Broken Land› zu sehen bekommt, sind Infrarotbilder aus den Überwachungskameras, ein vom Sand halb zugedecktes Kinderhalstuch oder die Knochen der Toten, die inventarisiert werden, bevor ihnen mittels forensischer Untersuchungen ihre Identität zurückgegeben wird. Ja, und es gibt auch jene Flüchtlingshelfer, die in der Wüste mit Wasser gefüllte Kanister mit der Aufschrift ‹Viel Glück› verteilen. Doch scheinen sie fehl am Platz zu sein an einem Unort, an dem alles Lebenswerte verschluckt wird.» Davide Martinoni, La Regione Ticino