Fantasma d'amore
Regie: Dino Risi
Darst.: Marcello Mastroianni, Romy Schneider, Eva Maria Meinecke, Wolfgang Preiss, Michael Kroecher u.a.
Nebelschwaden tauchen das herbstliche Pavia in eine geheimnisvolle Atmosphäre. Aus einer Laune heraus steigt der Steuerberater Nino Monti in den nächsten Bus und leiht einer älteren, verhärmten Frau 100 Lire für die Fahrt. Er ahnt nicht, dass in diesem Moment sein geordnetes bürgerliches Leben für immer aus den Fugen gerät. Die Frau ist Anna Brigatti, seine grosse Jugendliebe, die damals plötzlich aus seinem Leben verschwand und die er nun wiedersieht, abwechselnd als alte Frau, dann wieder als junge, strahlende Schönheit. Als er Nachforschungen anstellt, erfährt er, dass Anna schon seit drei Jahren tot ist. An der Seite von Marcello Mastroianni, der als Nino souverän «die unendliche Komplexität des banalen Individuums ans Licht bringt» (Matilde Hochkofler), brilliert die unvergleichliche Romy Schneider als alte und junge Anna – trotz ihrer gesundheitlichen Probleme während der Dreharbeiten. Geschickt lässt Dino Risi in «Fantasma d’amore» die Wirklichkeit plötzlich fremd und das Fantastische real erscheinen. Helmut W. Banz schrieb damals in Die Zeit: «‹Fantasma d’amore› ist ein Film über Gefühle und Erinnerungen, über Alter und Tod. Ein metaphysisches Melodram von der Absolutheit der Liebe, die über Raum und Zeit hinausreicht, das aber auch immer wieder die Melancholie einer mediterranen Midlife Crisis mit verhaltener Subversivität ironisiert.»