Jakobs Ross

CH 2024, 103 Min., DCP, Dialekt, ab 12 Jahren
Regie: Katalin Gödrös
Darst.: Luna Wedler, Max Hubacher, Valentin Postlmayr, Eugénie Anselin, Luc Feit, Marie Jung, Annina Butterworth, Bodo Kaiser, Orell Bergkraut u.a.

Innerschweiz Mitte des 19. Jahrhunderts: Die junge Dienstmagd Elsie arbeitet für die Familie eines reichen Kaufmanns. Ihre ganze Leidenschaft gilt der Musik; sie hat eine ausdrucksstarke Stimme und singt oft und gerne bei der harten Arbeit in Haus und Stall. Die Tochter des Hauses wird auf sie aufmerksam und erzählt ihr, dass man im fernen Florenz Musik studieren könne. Von da an träumt Elsie von nichts anderem mehr. Doch als sie nach einer Vergewaltigung vom Hausherrn schwanger wird, zwingt er sie zur Heirat mit dem Stallknecht Jakob. Als Mitgift erhält das junge Paar eine Kuh und ein winziges Häuschen in einem abgelegenen Weiler. Während Elsie weiter an ihrem Traum von einem Musikstudium festhält, träumt Jakob davon, dereinst ein eigenes Ross zu besitzen und damit den Grundstock zu einem Fuhrhalterbetrieb zu legen. Trotz harter Arbeit kommt das Paar auf keinen grünen Zweig, und Jakob wird zunehmend zum Tyrannen. Als eines Tages der fahrende Musiker Rico mit seiner Handorgel im Weiler auftaucht, findet Elsie Gefallen an dem lebenslustigen Mann … «Jakobs Ross» basiert auf dem gleichnamigen, 2014 erschienenen, hochgelobten Debütroman der Zürcher Schriftstellerin Silvia Tschui. Das Drehbuch zum Film hat der St.Galler Drehbuchautor Urs Bühler geschrieben. Während sich im Roman das armselige Häuschen des Paares im Weiler Finstersee im Zuger Aegerital befindet, hat Katalin Gödrös den zentralen Schauplatz ihres Films auf eine Alp im Tessiner Maggiatal verlegt, einen Ort, den die Kamera des deutschen Kameramanns Sebastian Edschmid in grossartigen Aufnahmen auskostet. Mit Luna Wedler als Elsie und Max Hubacher als fahrendem Musiker Rico ist «Jakobs Ross» mit zwei Schweizer Stars besetzt, während der Österreicher Valentin Postlmayr («Alma & Oskar») als titelgebender Jakob dadurch verblüfft, dass er für seine Rolle eigens das altertümliche Schweizerdeutsch gelernt hat, das diese mit grossen Gefühlen spielende Emanzipationsgeschichte aus einer fernen Schweiz kennzeichnet.

 

Die Vorstellung am 23. Januar findet in Anwesenheit des St.Galler Drehbuchautors Urs Bühler statt. Das Gespräch führt der Filmjournalist Geri Krebs.