Foudre
Regie: Carmen Jaquier
Darst.: Lilith Grasmug, Mermoz Melchior, Benjamin Python, Noah Watzlawick, Sabine Timoteo, François Revaclier, Diana Gervalla, Lou Iff, Léa Gigon, Marco Calamandrei u.a.
In einem Walliser Bergdorf um das Jahr 1900: Die 17-jährige Elisabeth kehrt nach fünfjährigem Aufenthalt in einem Kloster zu ihrer strengen Familie zurück. Nach dem plötzlichen Tod ihrer älteren Schwester Innocente wird sie auf dem kleinen Bergbauernhof dringend als Arbeitskraft gebraucht. Der jungen Frau wird in dieser von harter Arbeit und rigiden Regeln geprägten Gesellschaft rasch klar, dass die Dorfgemeinschaft bezüglich der Todesumstände ihrer Schwester etwas zu verbergen hat. Doch dann findet Elisabeth das Tagebuch der Verstorbenen … Mit wenig Worten und einer visuellen Brillanz, die ihresgleichen sucht, entwirft Carmen Jaquier in «Foudre» ein Mysterienspiel um die Emanzipation und das sexuelle Erwachen einer jungen Frau in einer versteinerten Gesellschaft. Die 1985 in Genf geborene Regisseurin und Drehbuchautorin erhielt für ihren Kurzfilm «Le Tombeau des filles» 2011 am Locarno Filmfestival den Pardino d’argento. Vier Jahre später war sie erneut in Locarno vertreten, dieses Mal als eine von zehn Autor:innen von «Heimatland», jenem viel beachteten Kollektivfilm um eine dystopische Schweiz, aus der die Menschen fliehen müssen. «Foudre» ist Carmen Jaquiers erster langer Spielfilm. Seine Weltpremiere feierte er 2022 am Filmfestival Toronto und lief kurz darauf auch in den Wettbewerben der Festivals von San Sebastián und Zürich, wo er von Publikum und Kritik begeistert aufgenommen wurde. Für den Ende März vergebenen Schweizer Filmpreis war «Foudre» in gleich drei Kategorien nominiert und wurde schliesslich für den besten Ton und die beste Filmmusik ausgezeichnet. Pascal Blum schreibt im Tages-Anzeiger: «Der Erstling der Westschweizer Regisseurin Carmen Jaquier ist ein Wurf: In glasklaren Bildern und schon fast taktiler Intimität erzählt Jaquier von der Lust, die mindestens so gross ist wie Gott. Und stellt einiges auf den Kopf, was man von helvetischen Bergpanoramen im Kino so gewohnt ist.»
Die Premiere am 13. April findet in Anwesenheit der Regisseurin Carmen Jaquier statt. Das Gespräch führt die Regisseurin und Autorin Jela Hasler.