Cairo Conspiracy
Regie: Tarik Saleh
Darst.: Tawfeek Barhom, Fares Fares, Mohammad Bakri, Makram Khoury, Mehdi Dehbi, Moe Ayoub, Sherwan Haji, Jawad Altaiwil, Ramzi Choukair, Samy Soliman u.a.
Der Fischerssohn Adam lebt mit seinen Eltern in der Stadt El Manzala im Nildelta. Als er die Zusage für ein Stipendium erhält, um an der Al-Azhar-Universität in Kairo islamische Philosophie zu studieren, geht für Adam ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Doch am Tag seines Studienbeginns stirbt der Gross-Imam, der Leiter der Universität. Sofort beginnt ein Machtkampf um die Nachfolge. Und ehe Adam sichs versieht, befindet er sich mitten in einer tödlichen Intrige. In dessen Zentrum steht ein Geheimdienstoffizier, der den jungen, naiven Studenten aus der Provinz als Spitzel anzuwerben versucht. Adam soll ein williges Werkzeug im Dienste der herrschenden Militärs werden, die um jeden Preis einen ihnen genehmen neuen Gross-Imam installieren wollen … Die im 10. Jahrhundert erbaute Al-Azhar-Universität ist der wichtigste Ort für islamische Studien und das Epizentrum der Macht im sunnitischen Islam. Über die Jahrhunderte hat sie als religiöse Ausbildungsstätte ihre politische Unabhängigkeit bewahrt und sich Vereinnahmungsversuchen durch die jeweils herrschenden Regimes widersetzt. Der 1972 in Stockholm als Sohn eines Ägypters und einer Schwedin geborene Regisseur und Drehbuchautor Tarik Saleh realisiert seit über 20 Jahren Filme in den unterschiedlichsten Formaten und Genres. Er hat Musikvideos, Fernsehserien, Dokumentar-, Animations- und Kinospielfilme gedreht, die unter anderem an den Festivals von Sundance und Venedig ausgezeichnet wurden. «Cairo Conspiracy», für dessen Dreh Saleh in die Türkei ausweichen musste – in Ägypten steht der Regisseur seit 2015 auf einer schwarzen Liste des al-Sisi-Regimes – ist sein erster Film, der in der Schweiz in die Kinos kommt. Seine Weltpremiere feierte «Cairo Conspiracy» 2022 am Filmfestival von Cannes im Wettbewerb. Der Politthriller, dessen Skript manche mit den Werken John le Carrés verglichen, erhielt dort den Preis für das beste Drehbuch. Laurent Cambon schreibt auf avoir-alire.com: «Wenn ein Regisseur den Mut hat, ein schonungsloses Porträt eines korrupten Staates zu zeichnen, der sich in die Religion einmischt, und einer Universität, die mit dem Terrorismus flirtet, ergibt das einen so grossartigen Film wie diesen.»