La vie très privée de Monsieur Sim
Regie: Michel Leclerc
Darst.: Jean-Pierre Bacri, Isabelle Gélinas, Vimala Pons, Christian Bouillette, Vincent Lacoste, Félix Moati, Carole Franck, Mathieu Amalric, Valeria Golino u.a.
In seinem Leben hat Monsieur Sim alles verbockt. Er hat kaum Hobbys oder spezielle Interessen, seine Ehefrau hat ihn vor einiger Zeit verlassen, seine Freunde sind abgetaucht, seine eigene Familie scheint ihn vergessen zu haben und von seinem Arbeitgeber erhielt er die Kündigung. François Sim beschliesst, seinen Vater tief unten in Italien zu besuchen, doch dieser nimmt sich nicht einmal die Zeit, mit seinem Sohn zu frühstücken. So kommt Sim die Anfrage, als Vertreter quer durch Frankreich zu reisen, gerade recht. Er soll die Dentalhygiene in der Bevölkerung «revolutionieren» und den Süden Frankreichs mit einer ökologischen Zahnbürste aus Haselnussholz und Wildschweinborsten erobern. Auf seiner Mission in Sachen Zahnhygiene fühlt sich Sim immer stärker zur weiblichen Stimme seines GPS-Gerätes hingezogen, die ihm seine einsamen Fahrten versüsst … «La vie très privée de Monsieur Sim» ist eine gewiefte frankophone Adaption von Jonathan Coes Roman «The Terrible Privacy of Maxwell Sim» mit einem umwerfend lakonischen Jean-Pierre Bacri. Die französische Presse war von dem komischen und bewegenden Film, einem Roadmovie der etwas anderen Art, begeistert. Und Jean-Pierre Bacri ist wie immer eine Wucht. Die Spezialität des französischen Komikers sind verschlurfte, mürrische Charaktere; seine Art, fröhlich-offenherzig Überdruss und Verstimmung darzustellen, ist unnachahmlich. In Michel Leclercs Tragikomödie, die einen erstaunlichen Erzählreichtum besitzt, ist er nun so witzig und ergreifend wie schon lange nicht mehr. Die Rolle ist Bacri wie auf den Leib geschnitten.