Heute
Nichts passiert
Regie: Micha Lewinsky
Darst.: Devid Striesow, Maren Eggert, Beat Marti, Max Hubacher, Annina Walt, Lotte Becker, Stéphane Maeder, Therese Affolter, Oriana Schrage u.a.
Der Literaturkritiker Thomas fährt mit seiner Frau Martina, seiner Teenagertochter Jenny und deren Schulfreundin Sarah – die die Tochter seines Chefs ist – in die Skiferien ins Bündnerland, wo er für alle nur das Beste will: Ruhe und Entspannung für seine Frau, die einen Roman fertig schreiben möchte, tolle Tage auf der Piste für seine Tochter und Sarah – und krampfhafte Heiterkeit und Harmonie für sich selber. Es passiert nicht nichts, sondern sehr viel Furchtbares im neuen Film von Regisseur und Drehbuchautor Micha Lewinsky. Doch Protagonist Thomas tut alles, um das Geschehene zu vertuschen und verstrickt sich dabei in immer abenteuerlichere Lügengespinste. Der 1972 in Kassel geborene und in Zürich aufgewachsene Sohn von Schriftsteller Charles Lewinsky hatte 2008 für seinen ersten langen Spielfilm «Der Freund» gleich den Schweizer Filmpreis gewonnen, doch seit seinem Zweitling «Die Standesbeamtin» im Jahr 2009 hatte man im Kino nichts mehr von diesem hoch talentierten Cineasten vernommen. «Nichts passiert» ist nun das pure Gegenteil jener leichten romantischen Komödie: ein abgrundtiefes, rabenschwarzes Drama, in dem die Stimmung rasch von lustig in beklemmend kippt. «Manchmal wirkt es, als treibe Lewinsky selbst ein grausames Spiel mit dieser Figur Thomas, um zu schauen, wie lange es geht, bis der verantwortungsscheue, harmoniesüchtige Mann zusammenbricht. (…) Doch genau deshalb ist der Film auch so eindrücklich: weil er das grausame Spiel mit den Figuren, in deren Zentrum dieser traurige Narr von einem Mann alles aufwühlt, ein bisschen zu weit treibt. (…) Nicht nur Devid Striesow ist grossartig in «Nichts passiert» – ein wunderbares Ensemble hat Micha Lewinsky versammelt: Maren Eggert als Martina, Lotte Becker als Tochter Jenny, Max Hubacher als junger Einheimischer und vor allem die jetzt 19-jährige Schweizerin Annina Walt – bekannt aus ‹Amateur Teens› – sind ganz starke Figuren.» Brigitte Häring, srf.ch
