El abrazo de la serpiente
Regie: Ciro Guerra
Darst.: Nilbio Torres, Jan Bijvoet, Antonio Bolivar, Brionne Davis, Ta’fuiyama, Antonio Bolívar, Yauenkü Migue, Nicolás Cancino, Luigi Sciamanna u.a.
In den unzugänglichen Weiten des Regenwaldes im kolumbianischen Amazonasgebiet lebt der Schamane Karamakate, ein letzter Überlebender seines Stammes und Hüter des Wissens um eine heilige Pflanze. Im Abstand von 31 Jahren trifft er zweimal auf europäische Forscher. Erstmals hat er als junger Mann im Jahr 1909 eine Begegnung mit dem deutschen Ethnologen Theodor Koch-Grünberg, den er von einer Tropenkrankheit heilen soll. Das zweite Mal, 1940, ist es Richard Evans Schultes, ein amerikanischer Botaniker, der die Tagebücher des Deutschen über besagte Begegnung gelesen hat und nun hofft, der Schamane möge ihm jene Wunderpflanze zeigen. In bestechend schönem Schwarz-Weiss gefilmt und getragen von einem überwältigenden Sounddesign, taucht der dritte Spielfilm des Kolumbianers Ciro Guerra – basierend auf den Tagebüchern der beiden Forscher – in ein magisches Universum ein. Kontinuierlich die Zeitebenen in der Darstellung beider Expeditionen wechselnd, schafft es «El abrazo de la serpiente», einerseits die Welt der indianischen Kultur mit ihrem natürlichen Wissen um den Lauf der Dinge und andererseits die Welt der Wissenschaft, repräsentiert durch die zwei Forscher, in faszinierender Weise einander gegenüberzustellen. So verschmilzt «Der Schlangenkuss» (so die Übersetzung des Filmtitels) zu einem einzigartigen Kosmos des Natürlich-Übernatürlichen, wie man das so noch kaum je im Kino gesehen hat. Der überwältigende Film wurde in Cannes ausgezeichnet und soeben für den Oscar nominiert. «Eine visuell betörende Erkundung des Menschen, der Natur und der Destruktivkräfte des Kolonialismus, vergleichbar mit Miguel Gomes’ ‹Tabu›. (…) Mit einer grandiosen Kamera und Tonspur gelingt es Ciro Guerra, dass der Dschungel auf der Leinwand zu leben beginnt.» Jordan Mintzer, The Hollywood Reporter