Menachem & Fred
Regie: Ronit Kertsner, Ofra Tevet
Mitw.: Menachem Mayer, Frederick Raymes
Menachem und Fred wurden als Manfred und Heinz Mayer in Hoffenheim bei Heidelberg geboren. Zusammen mit ihren Eltern wurden sie 1940 ins Internierungslager Gurs nach Südwestfrankreich deportiert. Die Brüder wurden kurz darauf von den Eltern – die sie nie mehr wiedersehen sollten – getrennt und in einem staatlichen französischen Waisenhaus untergebracht. Der letzte Auftrag der Mutter an den damals zwölfjährigen Manfred war, sich um den drei Jahre jüngeren Heinz zu kümmern. Nach dem Krieg entschieden sich die beiden für völlig entgegengesetzte Lebenswege: Manfred emigrierte in die USA, nahm den Namen Frederick Raymes an und verdrängte seine jüdisch-deutsche Herkunft. Heinz begann unter dem hebräischen Namen Menachem ein national-religiöses Leben als orthodoxer Jude in Israel. Jahrzehntelang hatten die beiden keinen Kontakt, bis Fred die Briefe, die ihnen die Eltern aus dem Lager ins Waisenhaus geschrieben hatten, wiederentdeckte und mit Menachem Kontakt aufnahm. Der Dokumentarfilm von Ofra Tevet und Ronit Kertsner begibt sich mit Menachem und Fred auf Spurensuche in ihre Vergangenheit, begleitet sie nach Hoffenheim, Südfrankreich und Polen und zeigt das erste Familientreffen nach fast 60 Jahren in Hoffenheim. Ein bewegender Film über eine aussergewöhnliche Familiengeschichte, zwei gegensätzliche Wege jüdischen Überlebens und eine späte Versöhnung.