Camino Skies
Regie: Fergus Grady, Noel Smyth
Mitw.: Sue Morris, Julie Zarifeh, Terry, Mark Thomson, Claude Tranchant, Cheryl Stone, Manny Domingo Jr., Neill Le Roux, Belli Naima, Rachael Speedy u.a.
Die vier Frauen und zwei Männer sind zwischen fünfzig und Mitte siebzig und haben dasselbe Ziel: Gemeinsam wollen sie von Frankreich ins 800 Kilometer entfernte Santiago de Compostela pilgern. Die Motivation der sechs Menschen aus Neuseeland ist so unterschiedlich wie ihr Charakter und ihre Biografie. Die beiden Filmemacher Noel Smyth und Fergus Grady, die die Gruppe auf ihrer mehrwöchigen Wanderung begleiten, stammen ebenfalls aus Down Under. Ihre Aufmerksamkeit gilt weniger der Landschaft und den malerischen Dörfern und Städtchen als vielmehr der Gruppe selbst: wie sich die Beziehungen untereinander entwickeln, wie sie miteinander umgehen und sich auf dieser strapaziösen Reise unterstützen. Im Fokus stehen die persönlichen, oft tragischen Lebensgeschichten, die die Wanderinnen und Wanderer zusätzlich zu ihrem Reisegepäck mit sich schleppen. Terry und sein Schwiegersohn Mark versuchen, einen Todesfall zu verarbeiten; auf Julie lastet der Verlust von zwei geliebten Menschen. Cheryl hingegen sieht den Jakobsweg vor allem als sportliche Herausforderung. Die Älteste in der Gruppe ist Sue, die trotz ihres Rückenleidens den Weg meistern will. Während der täglich rund 25 Kilometer langen Etappen, bei Sonne, Wind und Regen, erzählen die Pilgerinnen und Pilger den Filmemachern ihre berührenden Geschichten. «Wenn ein Mensch geht, öffnet er sich gegenüber seinem Gesprächspartner ganz anders, als wenn er steht oder sitzt und dem Interviewer direkt ins Gesicht schaut», erklären die Regisseure ihre Arbeitsweise. «Die Offenheit der sechs, wenn sie von sich und ihren Schicksalen erzählen, macht die Dokumentation zu einem bewegenden Erlebnis», schreibt Oliver Armknecht auf film-rezensionen.de. «Durch das gemeinsame Erleben finden sie Halt und Trost, lernen mit ihren Gefühlen umzugehen und wieder nach vorne zu blicken. Smyth und Grady dokumentieren mit ihrem Werk deshalb nicht einfach eine wochenlange Wanderung, über Strassen und Wege, durch kleine Orte und die Natur. Hier wird der Weg zum Ziel, das Laufen zu einer sehr menschlichen Erfahrung, die den Horizont erweitert und neue Perspektiven schafft. Das macht Mut.»