Jane Birkin forever!

La Belle noiseuse

FR/CH 1991, 124 Min., 35 mm, F/d, ab 6 Jahren
Regie: Jacques Rivette
Darst.: Michel Piccoli, Jane Birkin, Emmanuelle Béart, Marianne Denicourt, David Bursztein, Gilles Arbona, Marie Belluc, Marie-Claude Roger, Leïla Remili, Bernard Dufour u.a.

Der berühmte Maler Frenhofer lebt mit seiner Frau Liz auf einem Landgut im Süden Frankreichs. Der Künstler steckt seit längerer Zeit in einer Schaffenskrise. Vor zehn Jahren wollte er das ultimative Meisterwerk «La Belle noiseuse» schaffen, zu dem Liz Modell stand, doch er hat das Werk nie vollendet. Als der Kunsthändler Porbus, der junge Maler Nicolas und dessen Freundin Marianne auf dem Landgut auftauchen, entwickeln die beiden Männer einen Plan. Frenhofer soll die Arbeit am Gemälde wiederaufnehmen, die schöne Marianne soll ihm dabei Modell stehen. Frenhofer lässt sich darauf ein und nimmt die Arbeit an seinem Meisterwerk wieder auf. Eine Reihe intensiver Sitzungen nehmen ihren Lauf, in denen Frenhofer – gewohnt, Kontrolle auszuüben – Mariannes Körper bisweilen geradezu sadistisch in verschiedene Posen zwingt. Doch Marianne ist nicht so leicht unterzukriegen und die fünf Tage hinterlassen bei allen Beteiligten ihre Spuren … Jacques Rivettes Adaption der Erzählung «Das unbekannte Meisterwerk» von Balzac ist eine wendungsreiche Auseinandersetzung über die konfliktreiche Wechselwirkung zwischen Kunst und Leben sowie ein Geschlechterkampf der besonderen Art: zwischen männlichem Künstler und weiblichen Modell – einem Modell allerdings, das ebenfalls Künstlerin ist. Marianne ist Schriftstellerin und nimmt ihr Gegenüber ebenso gnadenlos in den Blick wie umgekehrt. Michel Piccoli und Emmanuelle Béart sind elektrisierende Kämpfer:innen, deren Duell mit überraschenden Wendungen aufwartet. Jane Birkin ist die Rolle der wissenden Beobachterin zugedacht. Sie spielt Frenhofers Ehefrau mit einem zart-melancholischen Gestus und mädchenhafter Anmut. In Cannes wurde «Die schöne Querulantin», so der deutsche Titel, 1991 mit dem Grossen Preis der Jury ausgezeichnet. Wir haben uns für die kürzere Fassung entschieden, weil der 240-minütige Director’s Cut lange Malszenen enthält, die für das Verständnis nicht entscheidend sind. Emmanuelle Béarts «mal irritierender, dann wieder völlig natürlicher und immer widerspenstiger Nacktheit» (Michael Sennhauser) verdankt Rivettes Film nicht zuletzt seinen grossen Erfolg beim Publikum.

 

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