Dida
Regie: Nikola Ilić, Corina Schwingruber Ilić
Mitw.: Anđica Ilić, Dobrila Spasić, Nikola Ilić, Corina Schwingruber Ilić u.a.
Der Film beginnt mit einer Szene an Grossvaters Grab auf einem Belgrader Friedhof, um das sich Nikolas kleine Familie mit Grossmutter Dobrila, Mutter Dida und einem Onkel versammelt, um Allerheiligen zu feiern. Nikolas Leben, wie der Filmemacher in seinem launigen Kommentar verrät, spielt sich zwischen drei Frauen ab: den beiden Frauen, die ihn grossgezogen haben, und seiner Partnerin und Co-Regisseurin Corina, wegen der er vor fünfzehn Jahren von Belgrad in die Schweiz gezogen ist. Nikolas kindliche Mutter lebt in ihrer eigenen wundersamen Welt; sie war nie fähig, ein selbstständiges Leben zu führen, deshalb musste sich die Grossmutter nicht nur um sie, sondern auch um ihren Enkel kümmern. Doch mittlerweile ist Dobrila alt und macht sich Sorgen, was mit Dida passiert, wenn sie nicht mehr lebt. Und auch Nikola macht sich Sorgen: Wie kann er für Mutter und Grossmutter in Belgrad sorgen und trotzdem ein unabhängiges Leben in der Schweiz führen? Als seine Mutter an einem Tumor erkrankt und vermeintlich nur noch wenige Monate zu leben hat, verstärken sich die Bande zwischen Mutter und Sohn. Dida fährt zum ersten Mal zu Nikola nach Luzern: Es ist ihre erste Reise ins Ausland. Sie erholt sich von ihrer Erkrankung, doch kurz darauf stirbt die Grossmutter. Dida, nun in Belgrad ganz auf sich allein gestellt, leidet unter Einsamkeit, wird jedoch auch in Luzern nicht heimisch. Der mit Preisen überhäufte Dokumentarfilm von Nikola Ilić und Corina Schwingruber Ilić erzählt, wie kompliziert und sehr oft auch herzzerreissend es ist, wenn man ältere Angehörige aus der Ferne betreuen muss. Offen, warmherzig und humorvoll geben die beiden Einblick in ihr Leben zwischen zwei Ländern und zwei Kulturen und ihren nicht immer einfachen Balanceakt, den sie liebevoll, geduldig und ideenreich meistern. Kim Busch schreibt auf dok-leipzig.de: «Dem Regieduo gelingt es, einen berührenden Film über die unausweichlichen Veränderungen in der Familie zu machen, ohne ins Schwere abzugleiten – mit viel Humor und einer Kamera, die in allen Lebenslagen dabei zu sein scheint.»
Die Premiere am 27. März findet in Anwesenheit der Regisseure Nikola Ilić und Corina Schwingruber Ilić statt. Das Gespräch führt Saiten-Redaktorin Corinne Riedener.