
My Skinny Sister
Regie: Sanna Lenken
Darst.: Rebecka Josephson, Amy Diamond, Henrik Norlén, Annika Hallin, Maxim Mehmet, Emelie Strömberg, Ellen Lindbom, Karin de Frumerie u.a.
Die zwölfjährige Stella ist verliebt – und das in einen Mann, der fast viermal so alt ist wie sie, und sie weiss nicht, wie sie es ihm sagen soll. Aber verglichen mit diesem Problem wiegen die Schwierigkeiten, die sie mit ihrer älteren Schwester Katja hat, viel schwerer. Katja ist eine begabte Eiskunstläuferin, deren Alltag mit Training und Schule ausgefüllt ist. Zu Hause dreht sich fast alles um sie, für Stella bleibt wenig Raum. Stella verehrt ihre Schwester, eifert ihr nach, und eigentlich verstehen sich die zwei Mädchen gut. Doch Katja hat selten Zeit, und manchmal ist sie auch ganz unerwartet kalt und gemein. Stella merkt als Erste, dass mit ihrer Schwester etwas nicht stimmt. Sie leidet an einer schweren Essstörung, die ihr Leben bedroht. Stella will es den Eltern sagen, aber Katja verdonnert sie zum Schweigen. Jetzt lastet auf Stella eine Verantwortung, die ein Mädchen in ihrem Alter kaum tragen kann. Eindringlich zeigt die Schwedin Sanna Lenken in ihrem ersten langen Spielfilm, für dessen Drehbuch sie eigene Erfahrungen verarbeitete, wie Katjas Erkrankung die Familie langsam an den Rand der Verzweiflung treibt. «Mit seiner Perspektive der kleinen Schwester und dem klugen Ansatz, den Perfektionswahn der jungen Magersüchtigen in pubertären Liebesnöten zu spiegeln, ist dies viel mehr als nur ein klassischer ‹Problemfilm›. Dennoch wird die Krankheit Bulimie in aller Drastik gezeigt. Dabei richtet sich der Film vor allem an Altersgenossinnen der Titelheldin, die sich in vielen der realistisch inszenierten familiären Konfliktsituationen wiederfinden dürften. Die visuelle Ausdruckskraft, mit der die oft ans Surreale grenzenden Innenwelten und Träume einer Teenagerseele ins Bild gesetzt sind, dürfte aber auch Erwachsenen gefallen. Dabei ist der grösste Reiz des Films die erst elfjährige Hauptdarstellerin Rebecka Josephson, (…) neben der die ebenfalls grossartige Amy Deasismont (die unter dem Namen Amy Diamond in Schweden als Sängerin ein Star ist) als Katja geradezu verblasst.» Silvia Hallensleben, epd film