La passion d'Augustine

CDN 2015, 103 min, DCP, F/d
Regie: Léa Pool
Darst.: Valérie Blais, Céline Bonnier, Anne-Élisabeth Bossé, Danielle Fichaud, Maude Guérin, Alexandre L’heureux, Andrée Lachapelle u.a.

Augustine ist die Leiterin eines Klosters im ländlichen Québec der 1960er-Jahre. Das Kloster beherbergt auch ein Schulinternat für Mädchen, wo Augustine die Schülerinnen in Gesang und Klavier unterrichtet. In ihrer Jugend war die Oberin selbst Pianistin, und so ist ihr Unterricht von viel Begeisterung und Leidenschaft geprägt. Mit ihrem grossen Engagement hat sie es geschafft, aus der Klosterschule eine Talentschmiede für junge Musikerinnen zu machen. Doch trotz des Erfolgs ist der Fortbestand der Schule gefährdet. Denn da ist auf der einen Seite der Vatikan, dem die fortschrittlichen Unterrichtsmethoden der Schule nicht passen und der droht, den Geldhahn zuzudrehen. Und da ist auf der anderen Seite der kanadische Staat, der in diesen Jahren des Um- und Aufbruchs alle kirchlichen Schulen seiner direkten Kontrolle unterstellen will. Gleichzeitig zu diesen äusseren Konflikten kommt mit dem Eintritt von Alice, einer rebellischen Nichte Augustines, in die Klosterschule noch ein weiteres Element der Unruhe in das beschauliche Leben der Frauengemeinschaft. Fünf Jahre nach ihrem letzten Spielfilm, dem Familien- und Altersdrama «La dernière fugue», schafft die in Kanada lebende Schweizerin Léa Pool es mit einem starken Schauspielerinnenensemble, widerständische Frauenfiguren in der ungewohnten Umgebung eines Klosters äusserst lebendig werden zu lassen. «Ein starker Frauenfilm, ein emotionales Drama, (…) wunderbar ausgestattet und sorgfältig in die Jahreszeiten eingebettet, in denen er spielt. Das ist mal wieder ein Film, der im Kino eine unglaubliche Kraft und Energie ausstrahlt. Dank der Musik, dank der vielen Gruppenszenen, dank intensivem Spiel der Darstellerinnen und dank (…) der Passion, die Léa Pool für ihre Filme hat. Sie weine zwar nicht mehr, wenn sie den Film anschaue, aber sei doch jedes Mal noch berührt und stolz, wenn sie sich am Anfang jeder Vorstellung eine Viertelstunde anschaue. Wir aber, wir lachen und weinen in diesem Film, der so richtig wunderbar gut tut.» Brigitte Häring, sennhausersfilmblog.ch

 

Weitere Vorstellungen im Dezember.