Trois Couleurs: Rouge

F/CH/POL 1994, 99 min, F/d
Regie: Krzysztof Kieslowski
Darst.: Irène Jacob, Jean-Luis Trintignant, Frédérique Feder, Jean-Pierre Lorit, Samuel Le Bihan, Marion Stalens, Teco Celio u.a.

Valentine, eine junge, in Genf lebende Studentin verdient ihren Lebensunterhalt als Model. Ihr Freund lebt in England, und ihre Fernbeziehung durchläuft gerade eine Krise. Als Valentine eines Abends mit ihrem Auto versehentlich einen Hund überfährt, kommt sie zwangsläufig mit dessen Besitzer in Kontakt. Dieser, ein pensionierter Richter, reagiert gleichgültig auf die Nachricht; er lebt zurückgezogen in seiner eigenen Welt, ist hauptsächlich damit beschäftigt, seine junge Nachbarin auszuspionieren und deren Telefongespräche aufzuzeichnen. Valentine ist zunächst über das Verhalten des alten Mannes empört, doch bald wandelt sich ihre Wut in Neugier und Zuneigung. Die von dem Richter ausspionierte Frau ist eine junge Angestellte eines Wetterdienstes und arbeitet von zu Hause aus; ihr Freund ist ein junger Jurist, der sich aufs Examen für das Richteramt vorbereitet. «Trois Couleurs: Rouge» ist der Abschluss der Trilogie, die Kieslowski der Freiheit, der Gleichheit und der Brüderlichkeit widmet, jenen von den Farben der französischen Fahne verkörperten Werten – und es war der letzte Film des 1996 mit nur 54 Jahren verstorbenen polnischen Meisterregisseurs. «‹Rouge› handelt davon, wie sich eine Geschichte, die vor 35 Jahren geschehen ist, unwahrscheinlicherweise noch einmal ereignet; ‹Rouge› handelt aber auch davon, wie ein Bild der schönen Valentine vor rotem Hintergrund, das zu Beginn von einem Fotografen höchst künstlich inszeniert wurde, am Ende durch Zufall in der Wirklichkeit noch einmal entsteht.» Urs Jenny, Der Spiegel