
Sin City
Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino
Darst.: Jessica Alba, Devon Aoki, Alexis Bledel, Powers Boothe, Cara D. Briggs, Jude Ciccolella, Jeffrey J. Dashnaw, Rosario Dawson u.a.
Sin City ist eine düstere Metropole; nichts und niemand sind hier sicher, Gewalt ist allgegenwärtig, düstere Schicksale kreuzen sich. Drei Geschichten aus den Graphic Novels von Frank Miller um Verbrechen, Sex und Korruption hat Trash-König Robert Rodriguez zusammen mit dem Autor in digitaler Tricktechnik verfilmt: Bruce Willis versucht als rechtschaffener Cop, ein Mädchen vor dem pädophilen Sohn eines Politikers zu retten («The Yellow Bastard»). Ein bis zur Unkenntlichkeit entstellter Mickey Rourke macht Jagd auf die Mörder einer Prostituierten und dringt dabei bis in oberste kirchliche Kreise vor («The Hard Goodbye»). In «The Big Fat Kill» löst Clive Owen durch den Mord an einem schmierigen, von Benicio Del Toro gespielten Cop einen Krieg im Rotlichtviertel aus. «Sin City» ist ein Albtraum in Schwarz, Weiss und – als einzigem, brutalem Farbtupfer – gellendem Rot. «Im Vergleich zu ‹Sin City› sehen alle Comic-Verfilmungen plötzlich nach Kindergeburtstag aus. Wie die meisten genialen Ideen ist auch R. Rodriguez’ Grundüberlegung denkbar einfach. Er nimmt die Comic-Ästhetik mit ihren Farben, ihrem Tempo, ihren Überzeichnungen ernst und übersetzt sie in bewegte Bilder (…) in ein Schauspiel aus Licht und Schatten, scharfen Konturen, stolpernden, schnellen Rhythmen – und ausgeklügelten Farbwertigkeiten. Farbe wirkt hier wie eine scharfe Waffe oder ein süsses Gift. (…) Miller hat die starke emotionale Prägung des Film Noir in seinen Geschichten auf die Spitze getrieben. Gewalt, Niedertracht und sexuelle Begierde sind der Motor der Stadt ohne Gnade, aber auch Einsamkeit, Verlorenheit und Sehnsucht.» Volker Mazassek, Frankfurter Rundschau