Drifting Clouds

FIN 1996, 96 min, O/d-f
Regie: Aki Kaurismäki
Darst.: Kati Outinen, Kari Väänänen, Elina Salo, Sakari Kuosmanen, Markku Peltola, Matti Onnismaa, Pietari, Shelley Fisher u.a.

Ilona ist Oberkellnerin im Restaurant «Dubrovnik», ihr Mann Lauri Tramchauffeur. Beide verlieren ihre Arbeit: Lauri, weil die Verkehrsbetriebe «saniert» werden, Ilona, weil das Restaurant Konkurs macht. Beide finden keine Arbeit mehr: Ilona, weil sie mit 38 zu alt sei für den Service, Lauri, weil er aus gesundheitlichen Problemen den Führerschein verliert. Als der ehemalige Türsteher des «Dubrovnik» Ilona auf die Idee bringt, selbst ein Restaurant zu eröffnen, mieten Ilona und Lauri mit Hilfe von Ilonas früherer Chefin einen Raum, stellen die frühere Belegschaft des «Dubrovnik» an und eröffnen unter dem Namen «Arbeit» ein neues Lokal. Wie Pedro Almodóvar ist auch Aki Kaurismäki ein Liebhaber starker Farben, die dramatische Farbkombination Blau, Rot, Gelb prägt einige seiner Filme. «Der Feind ist unsichtbar, deshalb musste etwas Universelles gefunden werden. Früher hätte es dazu einen Küchenangestellten, ein Jagdgewehr und den Mord am Patron gebraucht – aber das war es nicht, was ich erzählen wollte», so Kaurismäki über den ersten Teil seiner Finnland-Trilogie, den er Matti Pellonpää widmet, seinem Lieblingsschauspieler, der kurz vor Beginn der Dreharbeiten 44-jährig verstarb. «Der Chefmelancholiker des europäischen Autorenkinos tut wieder sein Bestes, die vor Ungerechtigkeit schreiende Geschichte in möglichst stillen Tönen zu erzählen: Er lässt in asketisch komponierten Tableaux einsame Figuren vor übergrossen Farbflächen umherwandern und stumm durch Schaufenster in warme Innenräume starren, lässt sie (…) in Einstellungen, lang wie der finnische Winter und starr wie die Gesichter der ewigen Verlierer, sachlich beobachtend begleiten und verlässt sich bei aller subtilen Emotion lieber auf Tango-Klänge als auf klärenden Dialog.» Eleonóra Szemerey, schnitt.de