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Wrong Cops
Regie: Quentin Dupleux
Darst.: Mark Burnham, Eric Judor, Steve Little, Marilyn Manson, Grace Zabriskie, Arden Myrin, Eric Wareheim, Isabella Palmieri u.a.
Duke ist ein betrügerischer, Gras dealender Polizist, der durch L. A. patrouilliert und aus Langeweile Passanten terrorisiert. Während einer Pinkelpause trifft er auf den technoverrückten David Dolores Frank. Duke ist angewidert vom Musikgeschmack des Jungen (ironischerweise gespielt vom Schock-Rocker Marilyn Manson) und beschliesst, diesem mal beizubringen, was gute Musik ist. Und während Duke ein voll durchgeknalltes Exemplar von Cop ist, stehen ihm seine Kollegen auf dem Kommissariat nicht nach: Einer sieht sich als Meistersänger, ein anderer als Technostar, und ein dritter ist ein ausgewachsener Sexualpsychopath. Als Duke dann auch noch versehentlich einen Nachbarn erschiesst und die Leiche in einem Kofferraum vergisst, ist das Chaos perfekt. Nach dem wahnwitzigen Trash-Spass «Rubber» um einen mörderischen Autoreifen auf einem Highway im Süden der USA hatte Regisseur Quentin Dupieux 2012 mit «Wrong» einen Streifen realisiert, der als eine Art übergeschnappte romantische Komödie eher zahm war. Mit «Wrong Cops» läuft Dupieux nun erneut zu Hochform auf in einem Film, der es bezüglich durchgeknalltem Humor mit «Rubber» aufnehmen kann. Und ausserdem kann Dupieux, auch unter dem Pseudonym «Mr. Oizo» bekannt, hier aus dem Vollen schöpfen in dem Metier, in dem er vor seiner Filmkarriere tätig war: dem eines Techno-Produzenten und DJ. «‹Wrong Cops› klingt nach Klamauk, ist aber das Gegenteil davon. Weil es Dupieux nicht auf Pointen abgesehen hat, sondern sein Kabinett der obszönen Cops als trockene Farce bespielt. So entspinnt sich unter der gleissenden Sonne von Kalifornien ein alltägliches Theater des Absurden, bevölkert mit lauter fiesen Fressen in Uniform. Man stolpert durch diese irdische Hölle, in der sich die Ordnungshüter in aller Selbstverständlichkeit ungebührlich aufführen. Und ehe man sich’s versieht, sind sie einem am Ende doch irgendwie ans Herz gewachsen.» Florian Keller, Tages-Anzeiger