Premierenfilm

Becoming Giulia

CH 2022, 103 Min., DCP, O/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Laura Kaehr
Mitw.: Giulia Tonelli, Jacopo Auchmann, Bernhard Auchmann, Luciana Piddiu, Guido Tonelli, Cathy Marston, Brett Stenson, Melissa Liguro, Christian Spuck u.a.

Giulia Tonelli ist Solotänzerin am Zürcher Opernhaus. Vor Kurzem hat sie ihren Sohn Jacopo geboren und kehrt nach elf Monaten Schwangerschaftspause und Mutterschaftsurlaub ans Opernhaus zurück. Es sei wie ein Nachhausekommen, erzählt sie bewegt, sie habe ihre Identität als Tänzerin und die Bühne schmerzlich vermisst. Der Spagat zwischen den Anforderungen als Mutter eines Kleinkindes und der rigiden Welt einer renommierten Ballettkompanie ist gross. Durch die Mutterschaft hat sich nicht nur Giulias Körper verändert, sondern auch ihre Ansprüche an ihren Beruf. Die ungesicherte Situation am Theater mit seinen befristeten Verträgen, die kurze Ballettkarriere, das Machtgefälle zwischen Tänzer:innen und Choreograf:innen und vor allem ihre wachsenden künstlerischen Ambitionen beschäftigen sie. Ihr Ehrgeiz wird durch Cathy Marston, Choreografin und zweifache Mutter, beflügelt, die Giulia zur Mitarbeit am Stück The Scarlet Letter einlädt. Regisseurin Laura Kaehr kennt die Theaterwelt aus eigener Erfahrung: Sie arbeitete als Balletttänzerin an verschiedenen Häusern, u.a. auch am Opernhaus Zürich, bevor sie ihre Filmausbildung begann. In ihrem intimen, einfühlsamen Porträt, das am Zurich Filmfestival 2022 den Publikumspreis gewann, begleitet sie ihre charismatische Protagonistin während zwei Jahren bei ihrem Comeback an die Zürcher Oper. Dabei wirft sie auch einen spannenden Blick hinter die Kulissen des Ballettbetriebs mit Probeeindrücken aus Verdis Messa da Requiem sowie Tschaikowskis Nussknacker und Mausekönig des ehemaligen Zürcher Ballettdirektors Christian Spuck und aus The Scarlet Letter und Three Sisters der aktuellen Ballettdirektorin Cathy Marston. Anna Smith schreibt auf deadline.com: «Es ist interessant, einen Dokumentarfilm zu sehen, der sich mit den Herausforderungen für eine frischgebackene Mutter beschäftigt, die in den Beruf zurückkehrt – und wenn diese frischgebackene Mutter zufällig eine Primaballerina ist, sind die Ergebnisse besonders faszinierend.»

 

Die Premiere am 22. März findet in Anwesenheit der Regisseurin Laura Kaehr statt. Das Gespräch führt die Journalistin und Tanzexpertin Lilo Weber. 

 

Reservieren:

Premiere am 22. März mit Regisseurin Laura Kaehr. Moderation: Lilo Weber.
Trailer