Aşkla Sana
Regie: Arin İnan Arslan
Die 1968-Bewegung nahm mit dem Aufstand von Student:innen in Frankreich ihren Anfang und verbreitete sich schnell in andere Länder, so auch die Türkei. Die Bewegung mobilisierte viele Studierende in Ankara, Istanbul und anderen Städten. Als sich der zunächst friedliche Protest radikalisierte und zu bewaffneten Aktionen ausweitete, schloss sich der aus Dersim stammende Hüseyin Cevahir den Protesten an. Cevahir war Vorsitzender der Student:innenvereinigung der politikwissenschaftlichen Fakultät der Universität Ankara, aktives Mitglied von Dev-Genç (Föderation der Revolutionären Jugend der Türkei) und einer der Führer der THKP-C (Volksbefreiungspartei-Front der Türkei). Der Intellektuelle, der auch als Literaturkritiker arbeitete, brach sein Medizinstudium ab, um in die Politikwissenschaft zu wechseln. Dass er sich dem bewaffneten Kampf anschloss, überraschte sein nahes Umfeld. Am 1. Juni 1971 wurde der kurdische Freiheitskämpfer von Polizeikräften im Istanbuler Stadtteil Maltepe getötet. Anhand von Briefen an die Familie, Aussagen seiner Freund:innen und Gefährt:innen, Archivaufnahmen sowie schriftlicher Dokumente zeichnet Arin İnan Arslans Dokumentarfilm ein nuanciertes Bild des Kämpfers gegen die Diktatur und eines der wichtigsten Exponenten der 1968er-Bewegung in der Türkei und taucht tief in die sozialen und politischen Wirren der damaligen Zeit ein.