Leningrad Cowboys Go America
Regie: Aki Kaurismäki
Darst.: Matti Pellonpää, Kari Väänänen, Sakke Järvenpää, Heikki Keskinen, Pimme Korhonen, Sakari Kuosmanen, Puka Oinonen, Silu Seppälä, Jim Jarmusch u.a.
Irgendwo in der Tundra haust die wohl eigenwilligste Band der Welt. Mit gewaltigen Haartollen und ebensolchen Schnabelschuhen kurven die Mitglieder der Leningrad Cowboys auf Traktoren über die weiten Felder, denn von ihren seltenen Auftritten können sie nicht leben. Als ihr ebenso geschäftstüchtiger wie tyrannischer Manager Vladimir (Matti Pellonpää) ein Vorspielen arrangiert, fällt das Urteil des Impresarios vernichtend aus: «Geht nach Amerika. Die nehmen alles dort drüben.» In der Folge begräbt man den Nationalstolz und besteigt gemeinsam das Flugzeug. Doch auch in New York wird die Polka der Band nicht goutiert, allerdings vermittelt der Kontaktmann ein Engagement auf der Hochzeit seines Cousins in Mexiko. Und so investieren die Musiker ihr ganzes Geld in einen riesigen Cadillac und machen sich auf die Reise Richtung Südwesten, in deren Verlauf sie sich als erstaunlich anpassungsfähig erweisen, was den Musikstil ihrer Auftritte betrifft. Die Leningrad Cowboys, 1986 von Mato Valtonen und Sakke Järvenpää gegründet, pflegten ihren Ruf als schlechteste Rock-’n’-Roll-Band der Welt derart effizient, dass Aki Kaurismäkis grandiose anarchische Musikgroteske über deren US-Abenteuer zum Kult-Roadmovie avancierte. René Moser