Es ist kalt in Brandenburg

Regie: Villi Hermann, Niklaus Meienberg, Hans Stürm, CH 1981, 135 min, D/F/d.
In den Schwarz-Weiss-Aufnahmen von «Brandenburg» ist eine starke gestalterische Absicht anzumerken. Die Bilder zur Recherche über den Westschweizer Theologiestudenten Maurice Bavaud, der 1938 Hitler töten wollte und in Deutschland erwischt und hingerichtet wurde, sind aus heutiger Sicht zeitweise sehr lang. Inhaltlich geht der Film nicht nur den Spuren Bavauds nach, befragt die fünf Geschwister des ehemaligen Theologiestudenten und sucht in der Verkörperung des Schauspielers Roger Jendly nach den Motiven des jungen Mannes, sondern lässt auch Zeitzeugen über die Zeit des Nationalsozialismus erzählen. Die dunkel gehaltenen, zeitweise düsteren Bilder entwickeln eine bedrohliche Atmosphäre. Wie bei «Ernst S.» erfolgte die Erstausstrahlung im Schweizer Fernsehen denn auch bei «Brandenburg» nicht ohne zensierende Kürzungen.