Der Meienberg

Regie: Tobias Wyss, CH 1999, 87 min, Dialekt/D/F/d.
Der 1942 geborene Zürcher Dokumentarfilmer Tobias Wyss – bei uns 2012 durch «Flying Home» bekannt geworden – hatte Niklaus Meienberg persönlich kaum gekannt. Doch gerade dadurch fiel es ihm wohl leichter, einige Jahre nach Meienbergs Tod dieses ambitionierte «Dokument voller Assoziation über einen Menschen, der heute fehlt» (Wyss) zu realisieren. Wie stark Meienberg heute fehlt, geht dabei weniger aus Interviews mit Bekannten von Meienberg hervor, als aus den Archivaufnahmen, in denen er selber in Aktion zu sehen ist: Provokativ, emotional und intelligent stellt er in Talkshows seine Gegner bloss. Ganz nebenbei wird man so auch daran erinnert, wie uniform und belanglos heutige inszenierte Konfrontationen am Fernsehen sind. «Ein Film, der zum richtigen Zeitpunkt kommt, denn die Schweiz bräuchte eine Stimme wie die von Meienberg: eine, die Einspruch erhebt gegen das billige Einverständnis und die auch vor dem Verweis auf Sachzwänge nicht verstummt.» Film