Premierenfilm

Fantastic Machine

SE/DK 2023, 88 Min., DCP, O/d, ab 12 Jahren
Regie: Axel Danielson, Maximilien Van Aertryck

Schon einige Jahre vor Louis Daguerre, der lange Zeit als Erfinder der Fotografie galt, gelang dem französischen Tüftler Joseph Nicéphore Niépce 1826 die erste fotomechanische Wiedergabe überhaupt. Er brauchte dafür eine Belichtungszeit von acht Stunden. Knapp 200 Jahre später werden derzeit weltweit 500 Stunden Bildmaterial veröffentlicht – pro Minute! In einer Welt, in der Bilder zu «Content» geworden sind, versucht das schwedische Filmemacherduo Axel Danielson und Maximilien Van Aertryck diesen immensen Sprung fassbar zu machen. Mit ihrem scharfsinnigen und nachdenklich stimmenden Essayfilm nehmen sie das Publikum mit auf eine schwindelerregende Zeitreise vom Ursprung der Fotografie bis hin zur Omnipräsenz der Bewegtbilder auf allen Kanälen. Von der Geburtsstunde der Camera obscura und der ersten Filmvorführung über die Nutzung des Films als politisches Propagandainstrument und den Einzug des Fernsehgeräts in private Haushalte bis hin zur Erfindung der Webcam und den ersten viralen Videos jagen die beiden schwedischen Regisseure in einer so rasant wie virtuos montierten Collage dem Aufstieg der Bilderkultur hinterher und führen vor Augen, wie sehr sie heute unser Leben bestimmt. Was aber bedeutet es, den Milliarden Bildern, die um unsere Aufmerksamkeit wetteifern, ausgesetzt zu sein? Viktoria Oppenhoff schreibt im Artechock Filmmagazin: «Bei dieser Zeitreise durch die Geschichte der Massenmedien kommt einem vieles bekannt vor. Skandalfotos oder -Clips, die einmal Empörungsstürme verursacht haben, lösen heutzutage nur noch Schulterzucken aus. Weil wir längst schlimmere Fotos oder Filmclips gewohnt sind. Doch diese irrsinnige Reizüberflutung kann die Faszination der Menschen für Bilder nicht schmälern. Und auch nicht das Wissen um die Gefahren, die von ihnen ausgehen. Für unsere psychische Gesundheit, für unsere Beziehungen und für unsere Demokratie. Kein Wunder, dass man sich beim Zusehen irgendwann fühlt wie ein Todgeweihter, der höchst amüsiert die Vorbereitungen für seine eigene Hinrichtung beobachtet.»

 

Reservieren:

Mi 01.05.18h40
Di 07.05.18h10
Sa 18.05.14h40
Mi 22.05.16h40
Di 28.05.16h40
Trailer