Premierenfilm

La Daronne

FR 2020, 105 min, DCP, F/d, ab 14 Jahren
Regie: Jean-Paul Salomé
Darst.: Isabelle Huppert, Hippolyte Girardot, Farida Ouchani, Liliane Rovère, Iris Bry, Nadja Nguyen, Rebecca Marder, Rachid Guellaz, Mourad Boudaoud, Youssef Sahraoui u.a.

Es läuft nicht rund im Leben von Patience Portefeux. Als Dolmetscherin für Französisch-Arabisch im Drogendezernat der Pariser Polizei übersetzt sie beinahe rund um die Uhr die abgehörten Telefonate der einschlägigen Szene und ist auch bei Vernehmungen und Razzien von unschätzbarem Wert. Was sich nach einem sicheren Job anhört ist allerdings mehr schlecht als recht bezahlt. Ihre Miete ist sie seit Monaten schuldig, und auch das kostspielige Seniorenheim, in dem ihre Mutter von der freundlichen und aufopferungsvollen Pflegerin Khadidja umsorgt wird, kann sie sich eigentlich nicht leisten. Als sich ein junger Marokkaner im Visier aktueller Ermittlungen als Khadidjas Sohn entpuppt, beschliesst Patience kurzerhand, der guten Seele – und sich selbst – zu helfen, und wechselt die Seiten. Sie sabotiert die Beschlagnahmung der Drogen, fahndet in Eigenregie nach der versteckten Ladung Hasch – und hat bald eineinhalb Tonnen hochwertigen Stoff im Keller liegen. Verkleidet als maghrebinische Geschäftsfrau, die man bald respektvoll «die Alte» («la daronne») nennt, mischt sie fortan den Pariser Drogenmarkt auf und steigt schnell zur neuen Autorität der Szene auf. Mit sichtlichem Vergnügen an ihrer neuen Rolle lässt sie ihrer kriminellen Kreativität freien Lauf und strapaziert die Nerven ihrer ahnungslosen Kollegen bei der Polizei. Doch Patience muss sich sputen, denn ausgerechnet ihr Verehrer Philippe, Leiter des Drogendezernats, hegt bald einen Verdacht, wer hinter der ominösen Drogendiva stecken könnte … Basierend auf dem preisgekrönten, gleichnamigen Roman von Hannelore Cayre inszeniert Regisseur Jean-Paul Salomé eine mitreissende Mischung aus Komödie und Thriller, die sich im Lauf des Films zum Porträt einer starken Frau im keck-souveränen Spiel zwischen zwei ausgesprochenen Männerdomänen entwickelt. Eine Paraderolle für die grossartige Isabelle Huppert, die sich hier mit umwerfender Schlagfertigkeit als begnadete Komödiantin erweist.

 

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