Félix et Meira
Regie: Maxime Giroux
Darst.: Martin Dubreuil, Hadas Yaron, Luzer Twersky, Anne-Élisabeth Bossé, Benoît Girard, Melissa Weisz, Josh Doguin, Michelle Gold u.a.
Der in Quebecs Hauptstadt Montreal lebende Frankokanadier Félix ist ein exzentrischer Taugenichts aus reichem Haus. Mit seinem Vater, der im Sterben liegt, hat er sich vor Jahren zerstritten. Just in diesen Tagen trifft Félix in den Strassen der Stadt auf die junge Mutter und chassidische Jüdin Meira, die mit Shulem verheiratet ist, einem Mann, der die strikten Regeln seiner Religionsgemeinschaft mit pedantischer Genauigkeit befolgt. Zwar scheint Meira ihren Mann immer noch zu lieben, doch stösst dieser die lebenshungrige Frau durch sein tyrannisches Wesen zunehmend vor den Kopf. Meira fühlt sich immer stärker zu Félix hingezogen und beginnt, sich langsam von Shulem zu entfernen. Der dritte Film des 1976 in Montreal geborenen Maxime Giroux ist ein erstaunliches Culture-Clash-Drama um eine verbotene Liebe, das unter anderem Einblick in die selten gesehene Welt chassidischer Juden gibt. Damit hat «Félix et Meira» eine Gemeinsamkeit mit dem meisterlichen Ehedrama «Fill the Void» von Rama Burshtein (im Kinok im Mai 2013 zu sehen), in dem die grossartige Meira-Darstellerin Hadas Yaron auch die Hauptrolle spielte. Yaron meistert hier wie dort die Rolle einer Frau, die in einer erstickenden, streng religiösen Welt ihren eigenen Weg geht, mit grossem, schauspielerischem Geschick. «In dieser Chronik zweier verlorener und entwurzelter Seelen gelingt Maxime Giroux die Darstellung eines fragilen menschlichen Abenteuers, in dem es darum geht, zu spät eine Brücke bauen zu wollen zwischen zwei unterschiedlichen Gemeinschaften, die sich gegenseitig völlig ignorieren. Es ist nicht zu viel der Ehre, wenn man behauptet, dass ‹Félix et Meira› eine der schönsten Liebesgeschichten ist, die das Kino von Quebec je hervorgebracht hat.» Charles-Henri Ramond, filmsquebec.com